
In der Schulzeit habe ich oft noch Wochen nach einem Test gewusst, welche Fehler ich gemacht habe und was die korrekten Antworten waren. Aus Fehlern habe ich viel gelernt.
Leider immer erst nach dem Test, was für meine Noten nicht gerade hilfreich war. Zur Vorbereitung auf Schularbeiten habe ich irgendwann angefangen mir meine eigenen Tests zusammenzustellen, die „Prüfung“ zu schreiben und mich selbst mit einem dicken roten Stift zu korrigieren.
Der einzige Hacken an der Idee war: Meine Tests waren natürlich nie identisch mit den tatsächlichen Tests. Aber doch waren immer wieder Aufgaben dabei, die ich in meinem Selbsttest falsch hatte und mich an die richtige Lösung erinnerten.
Meine Projekte
Viel Spaß hat das mit den selbstgebastelten Tests nicht gemacht. Etwas zu basteln, besser gesagt, zu bauen, dagegen schon. Jeden Sommer gibt es ein größeres „Projekt“ das ich mit meinem Vater zusammen im Garten oder ums Haus herum umsetze. Meistens bauen wir etwas aus Holz: eine Gartenhütte, ein kleines Gewächshaus, Hochbeete, einen Zaun und sowas.
Wir gehen dabei immer recht hemdsärmelig an die Sachen heran. Ein bisschen planen und messen, passt schon, schneiden, zusammenbauen, draufkommen, dass es doch nicht passt und wieder von vorne anfangen.
Das gemeinsame Projekt steht dabei im Vordergrund. Der Spaß am gemeinsamen bauen.
„Im Kennenlernen steckt auch ein lernen.“
Wenn ich mit Menschen zusammenarbeite bin ich eher der ruhigere Typ. Ich beobachte gerne, höre zu und versuche mich in die andere Person hineinzuversetzen. Ich mag es, Leute und ihre persönlichen Motive kennenzulernen. Im Kennenlernen steckt auch ein lernen.
Dabei hilft mir oft eine zweite Meinung, ein vertrauter Arbeitskollege, mit dem ich das Erlebte reflektieren kann. Er zeigt mir eine andere Sichtweise oder bestärkt mich in meiner Wahrnehmung. Im offenen, ehrlichen Austausch lernen wir dabei beide etwas.
Spielend lernen
Ich nutze gerne die Adobe Creative Programme. Weniger beruflich, sondern zum kreativ herumspielen. Photoshop, Illustrator und InDesign nutze ich besonders gerne für Logos, Plakate, oder Magazine. Ich habe dazu nie einen Kurs besucht. Ich habe einfach angefangen und geschaut, was ich mit den verschiedenen Werkzeugen machen kann.
Wenn ich ein bestimmtes Ergebnis wollte, das ich nicht hinbekommen habe, z.B. ein Text der in Wellenform geschrieben ist, dann habe ich nach Tutorials, Blogs und Einträgen in der Adobe Community dazu gesucht. Und bis heute bin ich immer noch fündig geworden.
Dabei konnte ich viel lernen, nicht nur wie die Software funktioniert, sondern auch wie ich nach Lösungen suchen muss um schnell das passende Ergebnis zu finden. Eine Fähigkeit die unglaublich wertvoll ist, wenn alle Informationen irgendwo im Internet zu finden sind.
Mein Fazit:
Aus Büchern kann man viel lernen, ja. Für mich muss zur Theorie aber auch immer die Praxis dazu kommen. Oder zuerst die Praxis und wenn diese nicht mehr weiterkommt, kommt die Theorie zu Hilfe.
Die nachhaltigsten Lernerlebnisse fanden für mich in ungezwungenen Umgebungen statt, ohne Druck oder Angst vor Konsequenzen bei Fehlern. Einfach mal machen und wenn es nicht klappt, einfach mal anders machen, so lange bis es klappt. Und die Gartenhütte steht heute noch.
Besonders wichtig für mich sind dabei die Menschen, die dabei sind, wenn ich etwas lerne. Als Sparring-Partner helfen sie mir über meinen eigenen Tellerrand hinauszuschauen oder bei mir selbst genauer hinzuschauen, je nachdem, was ich gerade brauche.
Ich glaube, man kann Lernen wieder lernen. Kinder wissen, wie das am besten geht: sie spielen gemeinsam.