
Mit Design und Kreativität gestalten wir die Welt um uns herum. Nicht nur für uns, sondern für alle die mit ihr in Berührung kommen. Daraus folgt eine große Verantwortung. Das wusste schon Ben Parker (Spidermans Onkel):
„Aus großer Kraft folgt große Verantwortung.“
Aber was bedeutet das konkret? Und warum braucht es dafür Mut?
Vor ein paar Jahren habe ich mich besonders für UX-Design interessiert. Beim User Experience (UX) Design geht es darum, digitale Produkte wie z.B. Apps so zu gestalten, dass sie für die Anwender:innen möglichst intuitiv und einfach zu bedienen sind.
Ein Beispiel dafür ist das mobile Betriebssystem iOS von Apple. Das Design ist auf das nötigste reduziert, einfach und übersichtlich. Die Bedienung macht Spaß. Der Aufbau der Menüs, die Darstellung der Apps oder die Funktionen wie drücken und streichen … all das ist UX Design und wurde von Designern bewusst gestaltet und von Programmierern umgesetzt.
Das alles trägt dazu bei, dass wir unser Smartphone gerne und oft verwenden. Und damit sind wir bei der dunklen Seite der Design-Superkraft.
Superheld oder Superschurke?
Um die negativen Auswirkungen von Design kennenzulernen empfehle ich dir die Netflix Dokumentation „Das Dilemma mit den sozialen Medien (The Social Dilemma)“.
Soziale Netzwerke wie Instagram und Facebook beschäftigen Designer, Programmierer und Psychologen um ihre Apps und Produkte so zu gestalten, dass die Menschen möglichst viel Zeit damit verbringen. Je mehr Zeit sie damit verbringen, umso wertvoller sind sie für die Werbekunden der Plattformen und damit für die Gewinne der Social Media Unternehmen.
Ein Beispiel: Bei Instagram kannst du ewig nach unten scrollen, es werden dir unendlich viele Beiträge angezeigt. Das ist kein Zufall. Ein Designer hat sich diese Funktion ausgedacht. Die App nutzt damit unsere Neugierde und unsere Angst, etwas verpassen zu können. Benachrichtigungen und Status-Updates nutzen ebenfalls diese zutiefst menschlichen Eigenschaften.
Unzählige Studien belegen, dass uns zu viel Social Media schadet. Vor allem junge Menschen sind davon betroffen, bis hin zur Abhängigkeit, mit gravierenden psychologischen und menschlichen Folgen.
Deshalb brauchen wir mutige kreative Menschen. Mutig, um ihre Ideen und Fähigkeiten für eine gute Sache einzusetzen. Um gutes Design für die Menschen und nicht gegen sie zu verwenden. Wir brauchen mutige Menschen um offensichtlich unlösbare Probleme mit Kreativität und Design in Angriff zu nehmen.
„Je mehr mutige Menschen über Design als ein Superkraft zur Gestaltung der Welt nachdenken, desto besser sind unsere Chancen.“
Zaza Kabayadondo