Wir treffen uns bei Lisa im Unternehmen. Am Flur vor dem Besprechungsraum herrscht hektisches Treiben. Sie schließt die Tür, setzt sich aufrecht in ihren Stuhl und schaut mich mit großen Augen an. Nach etwas Smalltalk steigen wir in das Gespräch ein:

Alexander: Lisa, wie kann ich dir helfen?
Lisa: Also, es geht darum, du weißt ja, ich arbeite hier in der Personalentwicklung und ich mache das sehr gerne. Aber nebenbei muss ich auch die ganze Personalverrechnung machen. Das kostet mich viel Zeit und Nerven und ist zunehmend belastend für mich. Ich habe versucht ein paar Dinge zu ändern, aber nichts hat etwas gebracht. Jetzt weiß ich nicht, was ich tun soll. Ich überlege, ob ich kündigen soll, was ich eigentlich nicht möchte, da ich gerne hier im Unternehmen bin und gerne in der Personalentwicklung arbeite.

Aus Gesprächen mit Lisa weiß ich, dass es das Unternehmen seit mehr als 30 Jahren gibt. In den letzten Monaten haben junge Führungskräfte einige Abteilungen übernommen und gestalten die Unternehmenskultur neu und moderner. Die Geschäftsführung lässt ihnen dabei viel Freiraum und Eigenverantwortung. Der Vorgesetzte von Lisa ist Anfang 60, Personalmanager der alten Schule, der das Vertrauen und den Rückhalt der Geschäftsführung genießt. Zu ihrem Team gehört noch eine langjährige Personalverrechnerin. Sie erledigt viele administrative Aufgaben in der Personalverwaltung.

Alexander: Ich weiß, dass du schon ein paar Jahre hier arbeitest. Wenn wir uns getroffen haben und du von deinem Job erzählt hast, hatte ich den Eindruck, du bist davon begeistert. Was hat sich geändert? 
Lisa: Es verändert sich gerade einiges im Unternehmen. Ich habe das Gefühl, unsere Abteilung bleibt stehen. Ich bleibe stehen. Ich möchte mich weiterentwickeln und auch unsere Rolle als Personalentwicklung. Dafür habe ich aber keine Zeit, weil ich nebenbei so viele administrative Dinge tun muss.

Ich versuche mit gezielten Fragen herauszufinden, was als Ausgangsbasis für nächste Schritte dienen kann:
Wer hat dich bereits bei deinem Problem unterstützen können? Welche Unterstützung brauchst du noch? Woran würdest du merken, dass du das Problem gelöst hast?
Lisa möchte weiter in der Personalentwicklung des Unternehmens arbeiten und diesen Bereich weiterentwickeln. 

Alexander: Wie beeinflusst die aktuelle Situation dein Leben?
Lisa: Weißt du, wenn du jeden Tag schon genervt und gestresst nach Hause kommst, dann braucht es nur eine Kleinigkeit und es kracht. Das hält unsere Beziehung nicht mehr lange aus. Und mein Mann kann ja nichts dafür. Ich schlafe schlecht und spüre auch sonst, dass mich die Situation belastet. Das geht so nicht weiter.

Ich überlege, wie ich Lisa helfen könnte. Sie beschreibt ihre derzeitige Situation als aussichtslos. Sie sieht keine Handlungsmöglichkeiten mehr, außer zu kündigen. 
Im Unternehmen hat sie derzeit keinen Einfluss und keine Unterstützer, um ihr Problem zu lösen. Lisa möchte eine Entscheidung treffen und wünscht sich dazu Hilfe von mir. 
Wir vereinbaren einen Termin für die nächste Woche und ich verabschiede mich von Lisa.